Читать бесплатно книгу «Sämmtliche Werke 4: Mirgorod» Николая Гоголя полностью онлайн — MyBook

Unsere beiden alten Leutchen liebten vor allen nach Art der Gutsbesitzer aus der alten Zeit auch sehr – zu essen. Kaum brach die Morgenröte an, (sie standen immer sehr zeitig auf), und kaum begannen die Türen ihr vielstimmiges Konzert, – da saßen die beiden auch schon bei Tisch und tranken Kaffee. Nach dem Kaffee ging Afanassji Iwanowitsch gewöhnlich in den Flur, schwenkte sein Taschentuch und rief: „Ksch, Ksch! Marsch! fort von der Treppe ihr Gänse!“ Im Hofe traf er meist den Verwalter und ließ sich gewohnheitsmäßig mit ihm in ein Gespräch ein, ließ sich mit der größten Ausführlichkeit von allen Arbeiten erzählen und gab dann Anweisungen und Befehle, die jeden durch die gediegene Wirtschaftskenntnis, von der sie zeugten, in Staunen gesetzt hätten; ein Neuling hätte es sich sicher nicht träumen lassen, daß man einem so aufmerksamen Hausherrn etwas stehlen könne. Aber der Verwalter war ein geriebener Herr: er wußte, welche Antworten er geben mußte, noch besser aber verstand er sich auf das Wirtschaften.

Dann ging Afanassji Iwanowitsch ins Haus zu Pulcheria Iwanowna zurück und fragte: „Pulcheria Iwanowna, wie denken Sie, wäre es nicht Zeit, einen kleinen Imbiß nehmen?“

„Was könnte man jetzt wohl essen, Afanassji Iwanowitsch? Vielleicht ein paar in Schmalz gesottene Pfannkuchen? Oder kleine Mohnkuchen? Oder ein paar gesalzene Pilze?“

„Meinetwegen – Pilze oder auch Mohnkuchen,“ antwortete Afanassji Iwanowitsch, und plötzlich deckte sich der Tisch mit einem Tischtuch, Pilzen und Mohnkuchen.

Eine Stunde vor dem Mittagessen nahm Afanassji Iwanowitsch wieder einen Imbiß, trank aus einem alten silbernen Becherchen einen Schnaps und aß ein paar Pilze, getrocknete Fischchen und dergleichen. Um zwölf Uhr setzte man sich zu Tisch. Außer den verschiedenen Schüsseln und Saucièren standen auf dem Tisch noch zahlreiche Töpfchen, die sorgfältig zugedeckt und verklebt waren, damit die zahlreichen angenehmen Erzeugnisse der alten, wohlschmeckenden Küche nicht ihr Aroma verlören. Beim Mittagstisch drehte sich die Unterhaltung gewöhnlich um Gegenstände, die eng mit der Mahlzeit verknüpft waren.

„Mir scheint,“ sagte zum Beispiel Afanassji Iwanowitsch, „daß diese Grütze etwas angebrannt ist. Meinen Sie nicht auch, Pulcheria Iwanowna?“

„Nein, Afanassji Iwanowitsch, nehmen Sie nur etwas mehr Butter, so wird sie nicht mehr angebrannt schmecken, oder hier, gießen Sie etwas Pilzsauce darüber – “

„Hm! vielleicht haben Sie recht,“ sagte Afanassji Iwanowitsch und reichte seinen Teller hin. „Ich will es mal versuchen.“

Nach dem Mittag legte sich Afanassji Iwanowitsch auf ein Stündchen nieder. Hierauf brachte ihm Pulcheria Iwanowna eine angeschnittene Wassermelone und sagte: „Afanassji Iwanowitsch, versuchen Sie einmal, sehen Sie nur, was das für eine schöne Melone ist.“

„Lassen Sie sich nicht dadurch täuschen, daß sie in der Mitte so schön rot ist, Pulcheria Iwanowna,“ sagte Afanassji Iwanowitsch, indem er sich eine gute Portion vorlegte, „es kommt vor, daß Melonen rot und doch schlecht sind!“

Die Melone wurde sofort verzehrt. Hierauf aß Afanassji Iwanowitsch noch einige Birnen und machte mit Pulcheria Iwanowna einen Spaziergang durch den Garten. Wenn sie wieder nach Hause kamen, besorgte Pulcheria Iwanowna ihre Geschäfte und er setzte sich vor die Tür und sah zu, wie der Speicher dem Beschauer bald sein Innerstes preisgab, bald wieder verbarg, und wie die Dienstmädchen sich unaufhörlich stoßend und drängend, allerhand Kram in Holzkisten, Sieben, Mulden und sonstigen Obstbehältern hin- und hertrugen. Nach einer Weile schickte er nach Pulcheria Iwanowna, oder er ging selbst zu ihr hin und sagte: „Was sollte ich jetzt wohl essen, Pulcheria Iwanowna?“

„Ja, was könnte man wohl essen …!“ meinte Pulcheria Iwanowna, „soll ich Ihnen vielleicht Quarkkuchen mit Beerenfüllung bringen lassen, die ich eigens für Sie aufbewahren ließ?“

„Ja, das wäre ausgezeichnet,“ sagte Afanassji Iwanowitsch.

„Oder vielleicht wollen Sie etwas rote Grütze essen?“

„Auch das läßt sich hören,“ antwortete Afanassji Iwanowitsch, und gleich darauf wurde all dieses hereingebracht und, wie zu erwarten war, mit Appetit verzehrt.

Vor dem Abendbrot versorgte sich Afanassji Iwanowitsch noch mit diesem oder jenem. Um ½10 Uhr setzte man sich zum Abendbrot. Darauf ging man sofort schlafen, und eine allgemeine Stille senkte sich auf diesen tätigen und doch ruhevollen Erdenwinkel herab.

Das Schlafzimmer Afanassji Iwanowitschs und Pulcheria Iwanownas war so warm, daß ein anderer kaum einige Stunden in ihm hätte zubringen können; aber Afanassji Iwanowitsch schlief noch eigens auf der Ofenbank, um es wärmer zu haben, obgleich die Hitze ihn des Nachts einige Male zwang, aufzustehen und im Zimmer auf und ab zu laufen. Hin und wieder stöhnte er leise im Gehen.

Gewöhnlich fragte dann Pulcheria Iwanowna: „Warum stöhnen Sie so, Afanassji Iwanowitsch?“

„Weiß Gott, Pulcheria Iwanowna,“ sagte Afanassji Iwanowitsch, „ich habe wohl ein wenig Leibdrücken!“

„Sollten Sie nicht vielleicht etwas zu sich nehmen, Afanassji Iwanowitsch?“

„Ich weiß nicht, Pulcheria Iwanowna; wird mir das auch bekommen? Übrigens, was könnte ich denn essen?“

„Nun, etwas saure Milch oder ein paar geschmorte Birnen?“

„Ja, so etwas – das wäre noch das Einzige,“ murmelte Afanassji Iwanowitsch; die schläfrige Magd mußte alle Schränke durchsuchen, und Afanassji Iwanowitsch aß einen Teller Milch oder Birnen, wonach er gewöhnlich erklärte: „Mir scheint, es ist mir schon wieder besser.“

Mitunter, wenn es schon heller war und eine angenehme Wärme im Zimmer herrschte, wurde Afanassji Iwanowitsch ganz munter; dann liebte er es wohl, ein wenig mit Pulcheria Iwanowna zu scherzen.

„Was würden wir machen, Pulcheria Iwanowna, wenn plötzlich Feuer im Hause ausbräche? Wohin würden wir uns flüchten?“ fragte er.

„Gott behüte uns davor!“ sagte Pulcheria Iwanowna und schlug ein Kreuz.

„Gewiß – aber nehmen wir einmal an, unser Haus würde niederbrennen? Wohin würden wir dann ziehen?“

„Gott weiß, was Sie da schwatzen, Afanassji Iwanowitsch! Wie kann denn unser Haus abbrennen! Das wird Gott nie zulassen!“

„Hm – und wenn es doch abbrennt?“

„Nun dann werden wir in die Küche übersiedeln. Sie müßten dann für einige Zeit in dem Zimmer wohnen, wo jetzt die Wirtschafterin haust.“

„Und wenn die Küche mit abbrennt?“

„Auch das noch! Das würde Gott nie zulassen, daß Haus und Küche so plötzlich niederbrennen. Dann müßten wir ja in den Speicher ziehen, bis das neue Haus fertig ist.“

„Hm – wenn nun aber auch der Speicher mit abbrennt?“

„Herrgott, was Sie nur reden! Ich will nichts davon hören, es ist eine Sünde, so zu sprechen. Gott straft einen für solche Reden!“

Aber Afanassji Iwanowitsch saß zufrieden lächelnd auf seinem Stuhl und freute sich, daß er Pulcheria Iwanowna ein wenig geneckt hatte.

Am allerinteressantesten erschienen mir jedoch die alten Leutchen, wenn sie Besuch hatten. Dann nahm in ihrem Hause alles einen andern Anstrich an. Man kann wohl sagen, diese prächtigen Menschen lebten ganz für ihre Gäste. Das Beste, was sie hatten, wurde herausgesucht, und sie wetteiferten miteinander, dem Gast die schönsten Erzeugnisse der ganzen Wirtschaft vorzusetzen. Und was dabei das Angenehmste war: in all ihrer Liebenswürdigkeit lag auch nicht eine Spur von Aufdringlichkeit. Die Treuherzigkeit, Gefälligkeit und Güte leuchtete ihnen aus den Augen und stand ihnen so gut, daß man unwillkürlich ihren Einladungen Folge leistete. Diese Güte und Freundlichkeit quoll aus der schlichten Einfalt ihrer braven und ehrlichen Seelen, und ihre Liebenswürdigkeit hatte nichts mit der eines Staatsbeamten gemein, der es mit Ihrer Hilfe zu etwas gebracht hat, Sie seinen Wohltäter nennt und vor Ihnen kriecht. Der Gast durfte nie am selben Tag wieder gehn: er mußte durchaus bei den Alten übernachten.

„Wie kann man bloß zu so später Stunde noch einen so weiten Weg antreten?“ pflegte Pulcheria Iwanowna zu sagen. (Gewöhnlich wohnte der Gast drei oder vier Werst weit von ihnen.)

„Natürlich,“ sagte Afanassji Iwanowitsch, „wer weiß, was einem alles passieren kann: es gibt doch Räuber und andres Gesindel, die einen überfallen können!“

„Gott möge Sie vor Räubern bewahren,“ sagte Pulcheria Iwanowna, „warum sprichst du zur Nacht von solchen Dingen. Ich sage es nicht der Räuber wegen, – man sollte überhaupt nicht in solch einer Dunkelheit fahren! Ja, und Ihr Kutscher – ich kenne doch Ihren Kutscher, er ist so ein dürftiger, kleiner Kerl, den wirft jede Stute um – und dann ist er jetzt sicherlich schon betrunken und schläft irgendwo.“

Und dem Gast blieb nichts anderes übrig: er mußte bleiben. Übrigens waren der Abend in dem niedrigen, warmen Zimmer, die treuherzige, erwärmende und zugleich einschläfernde Unterhaltung, und der Geruch, der von den nahrhaften und meisterhaft zubereiteten Gerichten, die den Tisch besetzten, aufstieg, eine entsprechende Belohnung. Ich sehe Afanassji Iwanowitsch noch ganz deutlich vor mir, wie er gebeugt im Lehnstuhl sitzt und dem Gaste voller Aufmerksamkeit, ja mit Entzücken zuhört. Zuweilen war auch von Politik die Rede. Der Gast, der meist auch nur selten aus dem Dorf herauskam, teilte dann wohl mit wichtiger und geheimnisvoller Miene seine Vermutungen mit und erzählte, daß die Franzosen sich heimlich mit den Engländern verbündet hätten, um Bonaparte wieder einmal auf Rußland loszulassen; oder er erzählte einfach von dem bevorstehenden Kriege. Dann pflegte Afanassji Iwanowitsch wohl zu antworten, indem er Pulcheria Iwanowna scheinbar gar nicht beachtete:

„Ich denke auch daran, in den Krieg zu gehen – : warum sollte ich auch nicht in den Krieg gehen?“

„Was er da wieder redet – das fehlt gerade noch,“ unterbrach ihn Pulcheria Iwanowna. „Glauben Sie ihm nicht,“ wandte sie sich an den Gast, „wie kann er in seinem Alter noch in den Krieg ziehen – der erste beste Soldat schießt ihn ja gleich tot; bei Gott, er schießt ihn tot. Ja, er wird auf ihn anlegen, zielen und ihn niederschießen.“

„Nun und was ist dabei?“ erwiderte Afanassji Iwanowitsch, „ich werde ihn auch niederschießen!“

„Hören Sie nur, was er wieder spricht,“ fiel ihm Pulcheria Iwanowna ins Wort, „wie kann er denn in den Krieg gehen! Seine Pistolen sind ja längst verrostet und liegen schon lange in der Rumpelkammer. Sie sollten sie nur ansehen: das sind ganz gräßliche Dinger, bevor man abdrückt, sprengt einem das Pulver das ganze Zeug auseinander. Er wird sich die Hände verstümmeln, und das Gesicht verunstalten, er wird sich noch für ewige Zeiten unglücklich machen!“

„Und wenn schon,“ sagte Afanassji Iwanowitsch, „ich werde mir eben ein neues Gewehr kaufen – und mir einen Säbel und einen Kosakenspieß anlegen.“

„Dummheiten, Dummheiten! Plötzlich fällt ihm etwas ein, und dann geht es los!“ sagte Pulcheria Iwanowna ganz ärgerlich. „Ich weiß ja, daß er spaßt, aber es ist doch unangenehm, so etwas anhören zu müssen. Sehen Sie, so spricht er immer, mitunter wird einem ganz bange, wenn man ihn so reden hört.“

Aber Afanassji Iwanowitsch saß höchst befriedigt darüber, daß er Pulcheria Iwanowna etwas geängstigt hatte, ganz zusammengebeugt in seinem Stuhl und lachte vergnügt.

Pulcheria Iwanowna war immer am interessantesten für mich, wenn sie einen Gast zu Tische führte. „Dies hier“, – sagte sie, indem sie den Verschluß einer Karaffe entfernte, „ist ein Schnaps, der auf Holz oder Salbei abgesetzt ist, der ist besonders gut gegen Schmerzen im Schulterblatt oder im Kreuz – oder der hier ist aus Tausendgüldenkraut und sehr nützlich gegen Ohrensausen und Flechten im Gesicht; und der da ist aus Pfirsichkernen destilliert, nehmen Sie doch ein Gläschen – ein herrlicher Duft nicht wahr? Wenn man beim Aufstehen zufällig gegen eine Tisch- oder Schrankecke stößt und sich eine Beule auf der Stirn holt, dann hat man nur nötig, vor dem Mittag-Essen ein Gläschen davon zu nehmen – und die Beule ist wie weggeblasen; in einer Minute ist alles spurlos verschwunden.“ Hierauf folgte eine Lobrede auf die übrigen Karaffen, und fast alle hatten irgend eine heilkräftige Wirkung. Wenn sie den Gast in diese vollständige Apotheke eingeführt hatte, so geleitete sie ihn vor eine ganze Sammlung von Tellern. „Das hier sind Pilze mit Pfefferkraut, und da das mit Nelken und Walnüssen. Eine Türkin hat mich gelehrt, sie einzusalzen – das war damals, als noch die Türken bei uns in der Gefangenschaft lebten. Eine so brave Türkin, man merkte es ihr garnicht an, daß sie Mohammed anbetete; sie betrug sich ganz unauffällig, ganz wie unsereiner und wollte nur kein Schweinefleisch essen: „unser Gesetz verbietet uns das“, pflegte sie zu sagen. Diese Pilze da sind mit Johannisbeerblättern und Muskatnüssen angerichtet, und das da sind große Feldnelken, es ist das erste Mal daß ich es versuche, sie mit Essig aufzukochen, ich weiß nicht, ob sie gut schmecken werden. Der Priester Iwan hat mir das Geheimnis mitgeteilt: man muß vor allem einen kleinen Zuber mit Eichenblättern auslegen, dann Pfeffer und Salz darauf streuen und zuletzt die Blüten von Mauseöhrchen darüber legen: aber so, daß die Schwänzchen alle nach oben zu liegen kommen. – Dies hier sind Pastetchen, mit Käsefüllung – die dort mit Schmalz, und das sind Afanassji Iwanowitschs Lieblingspasteten mit Kraut und Buchweizengrütze.“

„Ja,“ fügte Afanassji Iwanowitsch hinzu, „ich liebe sie sehr, sie sind so weich und etwas säuerlich.“

Pulcheria Iwanowna war überhaupt immer in bester Laune, wenn sie Besuch hatte. Die brave Alte! Sie ging vollkommen in ihren Gästen auf. Ich besuchte sie sehr gern, obgleich ich mich jedesmal schrecklich überaß, wie alle ihre Gäste, was mir sehr schädlich war, aber ich freute mich doch immer wieder, zu ihnen zu fahren. Übrigens glaube ich, daß die Luft in Kleinrußland eine besondere, die Verdauung befördernde Eigenschaft haben muß: wenn es hier jemand einfiele, sich so zu überessen, so würde er zweifellos sehr bald auf dem Tisch statt auf dem Bette liegen.

Die guten alten Leutchen … Jedoch meine Erzählung nähert sich einem sehr traurigen Ereignis, das das Leben dieses friedlichen Winkels für immer veränderte. Dieses Ereignis wirkt um so überraschender, als es durch einen ganz belanglosen Vorfall verursacht wurde. Aber nach dem seltsamen Lauf der Welt haben kleine Ursachen noch immer große Wirkungen gezeitigt, und umgekehrt große Unternehmungen oft nur winzige Erfolge gehabt. Irgend ein Eroberer sammelt alle Kräfte seines Reichs und kämpft viele Jahre lang, seine Feldherrn zeichnen sich aus und werden berühmt, und die ganze Geschichte schließt mit der Eroberung eines Fleckchens Erde, auf welchem man kaum ein paar Kartoffeln pflanzen kann. Und umgekehrt, ein andermal geraten zwei Wurstfabrikanten aus zwei verschiedenen Städten wegen irgendeiner Bagatelle aneinander, der Streit zieht die Städte und alle Dörfer und Flecken mit hinein, und plötzlich ist das ganze Reich in Mitleidenschaft gezogen. Aber lassen wir diese Betrachtungen – sie gehören nicht hierher; ich liebe überhaupt keine Betrachtungen, die nur Betrachtungen bleiben.

Pulcheria Iwanowna besaß ein graues Kätzchen, welches fast immer zu einem Knäul zusammengeballt zu ihren Füßen lag. Manchmal streichelte Pulcheria Iwanowna es freundlich und kraute ihm mit den Fingern den Hals, den das verwöhnte Kätzchen so hoch als möglich emporstreckte. Man kann nicht gerade sagen, daß Pulcheria Iwanowna das Kätzchen besonders liebte, aber sie hatte sich daran gewöhnt, es immer bei sich zu haben. Afanassji Iwanowitsch neckte sie mitunter wegen ihrer Zuneigung zu dem Tierchen.

„Ich begreife nicht, was Sie an der Katze finden, Pulcheria Iwanowna, was für einen Nutzen hat sie? Wenn Sie noch einen Hund hätten, – das wäre ganz etwas anderes – einen Hund kann man mit auf die Jagd nehmen; aber was macht man mit einer Katze?“

„Schweigen Sie nur still, Afanassji Iwanowitsch. Sie wollen ja nur so reden, und weiter nichts. Ein Hund ist nicht reinlich, ein Hund macht viel Schmutz, und wirft alles um – aber eine Katze ist ein stilles Geschöpf, die wird niemandem etwas zuleide tun.“

Übrigens machte sich Afanassji Iwanowitsch weder aus Hunden noch Katzen etwas, er redete nur so, um Pulcheria Iwanowna wieder einmal zu necken.

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