Hehe, da war ein Mensch, wir wollen ihn Jefim nennen.
Er trug keinen richtigen adretten Namen, wie ihn Adlige und Bürger trugen, keinen Eigennamen, der ihm zu eigen war und ihm allein gehörte. Er war ein Bauer, ein Muschik, sein Vater hatte den Namen in einem alten, vergilbten und zerfetzten Kalender aufgelesen. »Er soll Jefim heißen«, sagte der Vater verdrossen und mürrisch, denn das Buchstabieren im Kalender hatte ihn angestrengt.
»Schön«, sagte der Pope und schrieb den Namen ins Kirchenbuch.
»Gut«, sagte der Kommissar und schrieb ihn später in seinen Paß, den er ordnungsgemäß bei sich trug.
Nein, nein, man konnte ihm nichts nachsagen. Da wollte wohl mal einer kommen, ein Gendarm oder so, und ihm was Böses oder Gesetzwidriges zutrauen. Alsbald zog er seinen schmierigen Paß aus der grünen Wolljoppe, Tabakblätter und rosige, klebrige Himbeerbonbons fielen dabei auf die Erde. Nun, Euer Wohlgeboren, alles in Ordnung, wie? und er zwinkerte mit seinen listigen Iltisaugen und sein graugrüner Strohbart sträubte sich wie der Schwanz eines gereizten Katers.
Niemand konnte ihm etwas anhaben. Kein Gendarm, kein Polizist – nicht einmal der Zar selbst.
Wenn der Zar des Weges käme und ihn stellte: He, du da, wie heißt du? – er bräuchte nicht zu zittern. Keine Wimper bräuchte er bewegen. Er präsentierte dem Zaren mit einer leichten, kavaliersmäßgen Verbeugung den Paß:
Hier, Väterchen, alles in Ordnung, mein Name ist Jefim Alexandrowitsch, geboren da und da, dann und dann, bitte sich zu überzeugen -
Und der Zar salutierte und bat um Entschuldigung:
Verzeihen Sie die Belästigung, mein lieber Jefim Alexandrowitsch -
trat zurück und gab den Weg frei. Dann schritt Jefim frank und selbstbewußt. Er schnaufte ein wenig, denn er litt an Fettherz und Asthma.
Aber das würde sich in dem gesunden sibirischen Klima schon geben. Trotz seiner dicken Füße hupfte er leicht wie ein Vogel in einen Waggon der Eisenbahnlinie Petersburg-Tjumeny.
Die listigen Iltisaugen blinzelten ihr Gegenüber, eine junge Bäuerin aus dem Gouvernement Tobolsk, unternehmungslustig an. Man hatte sieben Stunden zusammen zu fahren – hehe – da konnte allerlei sich ereignen – eine Freundschaft wurde geschlossen – fürs ganze Leben oder was man dafür hielt – vielleicht fiel auch etwas Liebe ab für ihn, Jefim Alexandrowitsch, dreiunddreißig Jahre alt, recht rüstig und, abgesehen von ein paar verfaulten Zähnen, in prächtiger Form, seines Wesens Postknecht, kaiserlich russischer Postknecht, versetzt nach Pokrowskoje, gelegen am Tobol im Gouvernement Tobolsk. Aber Jefim Alexandrowitsch war ermüdet von der langen Reise.
Er schlief ein, träumte von einem schwarzen eisernen Hengst und einer silbernen Stute, und als er aufwachte, war die Bäuerin verschwunden und ein Soldat mit einem Gesicht wie eine Tomate saß ihm gegenüber. Seine Augen waren überhaupt nicht zu sehen. Aber er stank übel aus dem Maul nach Zwiebelsuppe und schlechtem Wodka.
Jefim Alexandrowitsch bekam Appetit und packte aus Zeitungspapier eine halbe Blutwurst und ein tüchtiges Stück Roggenbrot. Das hatte er sich selber einpacken müssen; er, Jefim Alexandrowitsch, stand ganz allein auf der Welt. Er hatte keine Mutter, keinen Vater, kein Weib, nur einen alten schwerhörigen Onkel in Nishni-Nowgorod, mit dem kein Staat zu machen war.
Eine Träne fiel in Jefim Alexandrowitsch' graugrünen Bart.
Der Soldat hatte plötzlich, unerfindlich woher, Augen, die wie kleine Schießscheiben aussahen. »Dir ist wohl wer gestorben? Na, tröste dich man. Tot ist tot. Unsereiner kann auch täglich sterben. Ich bin ein Krieger, und das ist ein harter Beruf. Gott schütze den Zaren.«
»Er schütze ihn«, sagte Jefim Alexandrowitsch und nahm die Mütze ab.
Er wunderte sich über den Soldaten, daß er »Krieger« gesagt hatte. Was für ein hochtrabendes Wort für einen so niedrigen Beruf. Krieger Dann mußte er sich wohl Postrat nennen oder Roßwart, hehe. Aber dann fing er an, dem Soldaten weitschweifig von dem Trauerfall zu erzählen, den er in seiner nächsten Verwandtschaft erlitten. Er log sich derartig hinein, bis er selbst an die Wahrheit seiner Lügen glaubte. Ob der Herr Unteroffizier Petersburg kenne? Nein, er kenne es nicht. Dagegen seien ihm Moskau, Riga, Lodz, Warschau – -
»Schon gut«, Jefim Alexandrowitsch unterbrach ihn unwirsch, »ich habe zu erzählen. Ist dir deine Nichte Feodorowna gestorben oder mir? Feodorowna, das weizenblondhaarige, engelschöne Gotteskind? Im zarten Alter von vierzehn Jahren wurde es auf dem Newki Prospekt von einem feinen, aber brutalen Herrn in eine dunkle Seitengasse gelockt und dort -«
»Und dort?« – das Tomatengesicht des Soldaten rötete sich vor Aufregung noch dunkler.
»Na ja«, sagte Jefim Alexandrowitsch, »das kannst du dir ja denken, was dort geschah -«
»Nicht möglich«, erstaunte das Tomatengesicht – »und daran ist sie gestorben?«
»Sie war so zart wie eine Lymphe«, die Tränen perlten Jefim Alexandrowitsch aus den Wimpern -
»Wie eine Lymphe«, echote die Tomate. »Das habe ich auch noch nicht gehört. Und der feine Herr?« forschte sie wißbegierig.
»Er hat sich mit seinem Stockdegen stantepe erdolcht -«
»Stockdegen?«
»Ja: ein Spazierstock mit einem Degen drin.«
»Was es nicht alles gibt«
»Das unglückliche Geschöpf«
»Das arme Wurm«
Sie begannen kameradschaftlich beide zu weinen, erhoben sich plötzlich und lagen sich in den Armen. Schmatzend küßten sie sich auf die Wangen und Mund.
»Gottes Segen über dir, Bruder«
»Gottes Gnade, Brüderchen«
Der Zug lief in Tjumeny qualmend ein.
Jefim Alexandrowitsch verabschiedete sich gerührt von dem Soldaten, dem er den Rest seiner Blutwurst aufdrang.
»Nimm, nimm, Brüderchen, bist ein braver, ordentlicher Mensch, mußt dich sattessen, bist ein Krieger, jaja, friß, friß, Brüderchen.« Und er stopfte ihm die Blutwurst zwischen die Zähne.
Dann plumpste er mit seinen kurzen dicken Beinen auf den Perron. Er hatte das Gefühl, daß er abgeholt würde – aber das war ein unsinniges, albernes Gefühl. Wer würde sich wohl bemühen, ihn, den Postknecht Jefim Alexandrowitsch, versetzt nach Pokrowskoje, abzuholen?
Vielleicht der Herr Gouverneur in eigener Person?
Oder hatte man ihm eine Kalesche entgegengeschickt?
Er sah sich auf dem schmutzigen Bahnhofsplatz um. Es hatte geregnet. Eine alte, rumplige Mietkutsche stak seitwärts im Schlamm. Ein paar Kinder hatten eine Ratte aufgescheucht, die quiekend in den Bahnhofsabort lief.
»Wie weit der Weg nach Pokrowskoje?« schrie Jefim Alexandrowitsch zum Kutscher herüber.
Der Kutscher nahm eine Tonpfeife aus dem schiefen Mund: »Wollen Euer Hochwohlgeboren sich meines Gefährtes bedienen?«
Jefim Alexandrowitsch lachte.
»Haha, bin selbst ein Kutscher, bin der neue Postknecht von Pokrowskoje.«
Der Kutscher steckte enttäuscht die Pfeife wieder zwischen die Lippen.
»Na, dann schieb man ab, eh's dunkel wird. Es sind reichlich drei Stunden für einen Fettwanst wie du es bist.«
Jefim Alexandrowitsch setzte sich in Bewegung und schrie dem Kutscher von rückwärts zu:
»Du Mährenschinder, halt dein ungewaschenes Maul«
Der Kutscher schimpfte zurück:
»Du Postfurz, verdufte«
Jefim Alexandrowitsch stapfte in die Dämmerung. Er kam an einigen Ölfunzeln vorbei. Dann wurde es stockfinstere Nacht. Er ging durch eine schnurgerade Pappelallee, die ihm die Orientierung erleichterte. Er setzte mechanisch einen Fuß vor den andern und dachte mechanisch denselben Gedanken:
In drei Stunden bin ich zuhause. In drei Stunden bin ich daheim. Ich werde wieder wissen, wo ich hingehöre. Ich werde wieder wissen, was ich zu tun habe. Ich werde die Pferde striegeln. Sie werden heißen Jakob und Anna. Vielleicht auch Pawel und Alexandra. Ich werde wieder den guten Geruch des Pferdestalles atmen. Und meine Hängebacke an die warme dampfende Flanke einer Stute pressen. Oh -
Im Straßengraben, hinter einer Pappel, lag ein feister, unbeholfener Mensch und spielte mit einem kantigen Stein.
Jefim Alexandrowitsch konnte ihn in der Dunkelheit nicht sehen.
Der Mensch dachte: Soll ich? Soll ich nicht? Der erste, der des Weges kommt -
Jefim Alexandrowitsch war der erste, der des Weges kam.
Der Mann im Graben schoß wie eine fette, giftige Sandviper auf, gerade auf Jefim Alexandrowitsch zu und schlug ihm mit dem Stein den Schädel ein.
Jefim Alexandrowitsch dachte noch: In drei Stunden bin ich zuhause – in drei Stunden bin ich daheim.
Dann brach sein Auge wie ein billiger Jahrmarktsspiegel. Der Mann beugte sich über ihn. Er holte eine kleine Laterne aus der Jacke und leuchtete ihn ab. Er griff in die grüne Joppe. Zwanzig Rubel – und der Paß, lautend auf Jefim Alexandrowitsch, geboren da und da, dann und dann – und die Aufforderung der Postbehörde, sich in der Posthalterei Pokrowskoje als Postknecht zu melden.
Der Mann pfiff leise die ersten Takte der Zarenhymne. Am nächsten Tag trat der Postknecht Jefim Alexandrowitsch seinen Dienst in der Posthalterei Pokrowskoje an. Es war derselbe Tag, da man die Leiche eines unbekannten, papierlosen Mannes im Straßengraben zwischen Tobolsk und Pokrowskoje fand.
Da er offensichtlich den niederen Ständen angehörte, nahm die Polizei es mit den Nachforschungen nach seiner Identität und den Ursachen seines Todes nicht so genau. Er wurde in der Selbstmörderecke des Friedhofes von Tobolsk beerdigt.
Jefimy, der Vater Grigorys, den man später Rasputin nannte, war Knecht bei der staatlichen Pferdepost, die in einer eisenbahnarmen Gegend des inneren Rußland, im Gouvernement Tobolsk, verkehrte.
Schnee im Winter, weiße, weite Fläche,
heißa die Troika,
Oft von Wölfen bis zu den ersten Häusern verfolgt -
Graugrüne Steppe, graue, weite Fläche im Sommer -
Über Stock und Stein trieb Jefimy die rumplige Kalesche,
und entsetzt sahen die Passagiere oft aus den Fenstern,
wie der rumplige Kasten mit ihnen durchging.
Grigory, Bauernschädel wie sein fünfzigjähriger Vater, zwanzigjährig, half dem Vater beim Pferdetränken und Pferdestriegeln, fiel auch wohl der Post in die Zügel, wenn sie gar zu wild daherstürmte.
Jefimy war einem guten Tropfen Wodka nicht abgeneigt.
Grigory, der Junge, liebte ebenfalls den Wodka,
die Pferde,
den Tanz
und die Mädchen.
Er strich um die Bauerndirnen mit den bunten Kopftüchern,
sie höhnten ihn: Rasputnik: das heißt Wüstling – woher er seinen Namen bekam,
und sehnsüchtig sah er zuweilen bei vornehmen reisenden Damen in der Postkutsche nach.
Seine Freunde waren Ossip und Porfiri. Aber sein leichter Sinn hinderte ihn nicht, naiv vor jedem Christusbild sich zu bekreuzen,
dem Popen die Hände zu küssen,
und jeden Sonntag geputzt in die Messe zu gehen, wobei er mehr nach den hübschen Mädchen als nach dem Geistlichen sah.
Grigory war damals ein echter Muschik, ein Bauer, wie es fünfzig Millionen davon in Rußland gab:
leichtgläubig und leichtsinnig, listig und lustig, verderbt und fromm.
Er glaubte an Gott.
Er glaubte an den Teufel.
Er glaubte an den Zaren, den Mittler zwischen Gott und Mensch.
Und er glaubte an sich.
Seit Jahrhunderten geht die Sehnsucht des Muschik nach »Land«, nach eigenem Grund und Boden. Seit Jahrhunderten ist er der Knecht des Großgrundbesitzers, dem das Land gehört.
Bei dem Dorfe Pokrowskoje, wo Grigory daheim ist, liegt das Gut Pokrowskoje,
das dem Baron Akim gehört.
Der Baron hat eine junge, jetzt zehnjährige Tochter, Irina genannt, zu der ihr jetzt zwölfjähriger Vetter Felix Jussow in die Schulferien zu Besuch kommt.
Sie spielen zusammen.
Sie sehen einander gern.
Sie rudern zusammen auf dem Schloßteich. Irina beugt sich aus dem Kahn zu den Wasserrosen -
Sie beugt sich immer weiter -
Sie stürzt ins Wasser -
Grigory, der seine Pferde zur Tränke trieb, bemerkt das mit den Wellen ringende Kind.
Er wirft sich ins Wasser,
er rettet die Kleine.
Er bringt sie auf seinen Armen ins Schloß.
Er trieft vor Wasser.
Steht nun triefend im Salon.
Irinas Mama ist indigniert.
Betrachtet ihn mit dem Monokel -
Er ruiniert ihr den ganzen Salon,
der Muschik.
Das Kind ist ja gerettet.
Er kann gehen.
Ach so – man muß ihm wohl eine gewisse Belohnung geben -
Sie reicht ihm ein Zehnkopekenstück.
Grigory sieht erst das Geld – dann sie an -
wirft ihr das Geld vor die Füße,
geht ohne Gruß. -
Jefimy, Grigorys Vater,
liebt einen guten Tropfen Wodka.
Eines Tages hat er wieder ein Gläschen zuviel getrunken.
Er hatte von einem reichen Fahrgast ein hübsches Trinkgeld bekommen, und trank auf jeder Station ein Gläschen.
Er nickte bei der Heimfahrt auf dem Kutschbock ein,
und als Grigory ihn auf der Heimatstation empfing,
fehlte ein Pferd -
Räuber hatten es ihm unterwegs ausgespannt.
Jefimy wurde wegen »Veruntreuung staatlichen Eigentums« angeklagt und zu Gefängnis verurteilt.
Völlig gebrochen ging er ins Gefängnis.
An seine Stelle trat nunmehr Grigory als Postillon.
Singend,
peitschenknallend,
fuhr er über Land
die feinen Herren
und die schönen Damen.
Eines Tages hatte er Sehnsucht,
die kleine Irina wiederzusehen,
die für ihn den Inbegriff des höheren Lebens bedeutet.
Er geht bis zum Parkgitter,
sucht sie.
Er pflückt Blumen,
einen Strauß.
Da kommt der Gutsbesitzer, Baron Akim, des Weges:
»Was suchst du da?«
»Ich pflücke Blumen -«
»Das ist mein Grund und Boden:
Bauernlümmel Und alles, was darauf wächst, ist mein Wirf die Blumen fort«
Er zögert.
Der Baron entreißt ihm den Strauß,
die einzelnen Blüten fallen zur Erde.
Grigory sieht ihnen nach.
Er hat eine einzige Blüte behalten.
Der Gutsbesitzer geht,
köpft mit seinem Stock die Butterblumen am Wege.
Irina kommt.
Er nimmt sie auf seine Knie.
Er schenkt ihr die einzige Blume,
Die ihm noch geblieben.
Sie zerpflückt sie.
Sie lächelt.
Er lacht.
Er lacht grimmig.
Sie hört auf zu lächeln.
Sie erschrickt vor ihm.
Er stellt sie auf den Boden.
Der kleine Vetter, Felix Jussow, kommt herbeigelaufen.
Er zieht Irina mit sich fort,
die verstohlen noch nach Grigory sich umblickt.
Jussow: »Laß den schmutzigen Bauern«
Grigory reckt ihm seine Faust nach.
Eines Tages große Aufregung im Postgebäude von Pokrowskoje:
für eine hochgestellte Person wird an der Station Tobolsk eine Extrapost verlangt.
Wen soll man an den Bahnhof schicken?
Grigory, der Sohn eines Sträflings, kann man der hochgestellten Person nicht zumuten.
Der Postmeister selber, obwohl er lange nicht mehr mit Pferden gefahren,
wirft sich in Gala,
Grigory spannt die Pferde ein,
der Postmeister fährt zur Station.
An dem kleinen Bahnhof entsteigt dem Zug
Anna Wyrubowa,
Hofdame der Zarin,
die gekommen ist, dem Kloster von Pokrowskoje einen Besuch abzustatten und dort fromme Übungen zu verrichten.
Der Postmeister fährt sie nach dem Kloster,
die Pferde gehen durch,
er kann sie nicht bändigen -
da kommt Grigory des Weges,
er fällt den Pferden in die Zügel,
er hat Anna Wyrubowa gerettet.
Sie schenkt ihm ein byzantinisches Christusbild zum Dank und Andenken. Rasputin findet, daß das Bild ihm ähnlich sieht -
Sie forscht nach seinem Namen:
»Wie heißt du?«
»Ich heiße Grigory Rasputin« -
Sie schreibt sich den Namen in ihr kleines Notizbuch.
»Fahr du mich weiter«
Er fährt sie zum Kloster.
Der Postmeister hat das Nachsehen. -
Von diesem Tage an geht eine Wandlung mit Rasputin vor.
Er geht in seiner Kammer nachdenklich auf und ab.
Er stößt Lisaweta, das Bauernmädchen, das ihn liebt, von sich:
»Geh Schmutziges Ding du
Werde ganz andere Liebste haben als dich« -
Er betrachtet das Heiligenbild, das ihm die Hofdame geschenkt.
Er drückt es an seine Lippen.
Er geht zu dem Abt des Klosters:
»Väterchen, du kannst lesen und schreiben – lehre es mich
Will dir Rubelchen geben«
Der Abt erkennt den Burschen, der die Hofdame zu seinem Kloster gebracht.
Die Hofdame hat ihm von Rasputin erzählt.
Rasputin kann ihr Günstling,
ein Günstling des Hofes werden,
wer weiß?
Der Abt gibt ihm Unterricht, lehrt ihn an der Hand der Bibel buchstabieren:
G-o-t-t-
Eifrig lieft er dann in der Bibel.
Rasputins heller Kopf lernt schnell.
Bald schreibt er seinen ersten Brief,
mit ungelenken Schriftzeichen,
an die kleine Irina:
»Hast Du Deinen Dich liebenden Onkel Grigory vergessen?
Gottes Segen über Dich«
Rasputin fängt eine Taube vom Gut,
mit der Irina zu spielen pflegt.
Er bindet ihr den Brief um den Hals,
läßt sie fliegen.
Sie fliegt zu Irina,
die erstaunt den Brief liest -
nach Grigory Ausschau hält -
Da kommt ihre Mama,
sieht den Brief,
liest ihn,
zerreißt ihn,
zerrt das Kind mit sich fort.
Der alte Jefimy kommt aus dem Gefängnis zurück.
Niemand will ihn kennen.
Grigory begegnet ihm in der Steppe,
während er die Post kutschiert.
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На этой странице вы можете прочитать онлайн книгу «Rasputin», автора Klabund. Данная книга относится к жанру «Зарубежная классика».. Книга «Rasputin» была издана в 2019 году. Приятного чтения!
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